Aktuell fühlt es sich so an, als wäre mein Gehirn ein Sieb. Dieses faszinierende Organ, das zu so unfassbaren Leistungen in der Lage ist, scheint gerade auf Sparflamme zu laufen. Ich muss zugeben, dass ich ihm gerade auch viel abverlange. Es sind so viele Gedanken in meinem Kopf und dafür viel zu wenig Schlaf und Ruhe. Und dennoch läuft es gerade auf Hochtouren, auch wenn ich es nicht so wahrnehme. Ich stille noch viel und das verlangt viel von meinem Körper. Leicht tun wir dies mit einem Lächeln als Stilldemenz ab, aber da ist mehr dran. Und mir fällt diese Zeit immer etwas schwer, da ich mir sonst ziemlich gut Dinge merken kann und Termine und Geburtstage zum Beispiel gut im Kopf habe. Wenn ich etwas zusage, dann halte ich es auch und jetzt ertappe ich mich dabei, wie ich hier einen Rückruf und da eine Mail vergesse. Mir wird meistens viel Verständnis entgegengebracht und dennoch finde ich es schwer auszuhalten, dass nicht alles so läuft wie sonst auch. Ich bin eh ein Freund von Listen, doch nun nehmen sie ein großes Ausmaß an, da ich mir jede Kleinigkeit notiere um sie bloß nicht zu vergessen. Obwohl ich so viel notiere, fliegen diese Dinge auch irgendwo in meinem Gehirn herum. Ich würde mich mit einem Internetbrowser vergleichen, der ganz viele geöffnete Tabs hat. Für jedes Familienmitglied ist ein Fenster im Hintergrund geöffnet und dann noch die zusätzlichen Dinge der Ehrenämter oder im Bezug auf Haushalt und Arbeiten, die am Haus gemacht werden sollten. Und dann flattern noch Briefe ins Haus, die bearbeitet werden möchten oder der Abgabetermin der Steuererklärung rückt stetig näher. Achja und die Bücher müssten auch langsam zurück in die Bücherei, mal sehen wann sich ein Zeitfenster findet, dass mir passt und in dem auch die Bücherei offen hat. Je mehr Kinder es werden umso mehr Termine gilt es unter einen Hut zu bringen. Angefangen bei Schule und Kindergarten über den Kinderarzt und Logopädie etc. bis hin zu irgendwelchen Hobbys und Verabredungen. Langsam artet es zu einem richtigen Managerjob aus. Ich würde mal pauschal sagen, dass mir organisieren und planen leicht fällt und dennoch überkommt mich manchmal die Panik, dass ich etwas wesentliches vergessen habe. Da liegt plötzlich so eine große Verantwortung bei mir. Haben meine Kinder Essen und Trinken mit ? Hat Krümel die richtigen Unterlagen für die Schule im Ranzen und gegebenenfalls das Sportzeug? Hat jedes Kind alle Impfungen und U-Termine? Wann steht welcher Elternabend an? Und trotz allem mache ich es gerne. Überlege gern, wie wir alles unter einen Hut bekommen.
Und dann gibt es noch das Vergessen in Bezug auf die Entwicklung von Kerlchen. Immer wieder merke ich, dass ich schon wieder vergessen habe, wie die Kleinen sind, wenn sie Zähne bekommen oder Krabbeln etc. Vergessen oder Verdrängen? Was es auch ist, sobald man wieder drin steckt, kommt die Erinnerung zurück. Kerlchen möchte nicht mehr im Kinderwagen chauffiert werden. Am liebsten würde er währen der Fahrt aussteigen, was ich natürlich unterbinde. Dies wiederum trägt nicht zur guten Laune bei. Also entweder trage ich ihn, oder er steht risikoreich im Kinderwagen oder er schreit, da er angeschnallt ist. Dieses permanente sehr aktive Aufpassen ist auch anstrengend. Ständig der Blick, ob Kerlchen nicht doch wieder irgendetwas Verbotenes gefunden hat, um es in den Mund zu stecken oder das sofortige Scannen eines Raumes beim Betreten um direkt alle Steckdosen zu orten und andere Gefahrenquellen auszumachen. Ich finde es ist eine richtig anstrengende Zeit, da ich so sehr aufmerksam sein muss. Aber zweimal haben wir es geschafft, dann schaffen wir es auch noch einmal hoffentlich ohne Zwischenfälle.
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Unsere Aufgabe als Eltern ist es wohl unsere Kinder dabei zu begleiten auf eigenen Beinen zu stehen. Erst ganz praktisch halten wir die Hände, bis sie freihändig gehen können und dann versuchen wir sie loszulassen. Kerlchen ist gerade bei dem ersten Schritt. Fast den ganzen Tag steht er auf seinen Beinchen. Er zieht sich überall hoch und hangelt sich an jeglichen Möbeln entlang und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Gestern war er so vertieft dabei ein Spielzeug zu halten, dass er kurz frei stand und ich war so überrascht über diesen Moment. Er will so viel und strebt nach immer mehr. Ist voller Neugier und Tatendrang. Leider hat er am Tag so viel zu tun, dass er keine Zeit für Schläfchen hat. Diese fallen neuerdings sehr kurz aus und seine Laune ist dementsprechend häufig nicht ganz so fröhlich. Auch gestaltet sich das Einschlafen aktuell als schwierig, was bei einem dritten Kind durchaus ein größeres Problem darstellt. Mir ist es leider nicht möglich, alles nach Kerlchen auszurichten. Tagtäglich balanciere ich mit den Bedürfnissen meiner Kinder, damit das Familienleben möglichst gut funktioniert. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich das ziemlich anstrengend finde. Ständig muss ich meine Pläne im Kopf verändern und neu ausrichten und dennoch ist es mir nicht möglich, es allen recht zu machen. Gefühlt will mich ständig jemand hauen oder beleidigen. Ein Kind ist meistens mit meinen Entscheidungen unzufrieden und tut dies kund. Mal hier ein wetternder Krümel, dann dort ein schreiender Knopf und zwischendrin immer wieder ein Kerlchen was jammernd hinter mir herkrabbelt, weil ich ihn kurz auf dem Boden absetzen musste. Aber trotz des ganzen Stress am Tag gibt es auch so viel schönes. Seit Knopf nun alleine im Kindergarten ist kommt er beim abholen immer mit einem lauten und fröhlichen „MAMA“ auf mich zugerannt und wir nehmen uns in den Arm. Ich liebe diesen Moment. Und ein Kerlchen, dass nach langer Krabbelstrecke an meinen Beinen aufsteht und mich anlacht erfreut mich ebenso ganz doll. Und dann ist da noch unser großer Krümel. Jetzt Schulkind. Noch mehr auf eigenen Beinen stehen. Noch mehr loslassen für mich. Da schwindet mein Einfluss und es ist gut so und dennoch ein Lernprozess. Wir gehen diesen Weg gemeinsam und Krümel sagt, wie ich ihn begleiten darf und soll. Er entscheidet nun, was ich mitbekomme aus der Schule. Da gibt es keine täglichen Updates von den Erziehern, da schlage nicht mehr ich primär vor, mit wem er sich verabreden könnte. Da lasse ich unser Kind ziehen und umbete es. Ich habe ihm einen guten Schulstart gewünscht, Freunde in der Klasse und eine tolle Lehrerin. Nervös war ich, als wir ihn am ersten Tag abgeholt haben und dann erzählt er. Er berichtet, wie lieb seine Lehrerin ist und dass ein Mitschüler ihn gefragt hat, ob er sein Freund sein will. Und ich hatte Tränen in den Augen voller Freude, wie gut unser großer Junge schon auf eigenen Beinen steht und wie schön, dass er uns als Eltern mit hinein nimmt in seine Welt. Ich will nicht an all das denken, was noch kommt, ich möchte mich freuen an dem, wie gut es jetzt gerade läuft. Ich freue mich, wie jeder unserer Söhne schon jetzt seinen eigenen Weg geht und schon jetzt uns anders mit einbezieht. Ok, noch krabbelt Kerlchen seinen Weg, aber so wie er sich verhält läuft er bestimmt bald um hinter seinen Brüdern herzukommen.
Unser ältester Sohn ist sehr fußballbegeistert. Sowohl aktiv als auch passiv geht er voll und ganz in diesem Sport auf. Daher musste nun mal ein Begriff aus diesem Metier in meinen Blogbeitrag rutschen. Der Videobeweis. Immer wieder gibt es Momente in meinem Leben, in denen ich mir solch ein Beweismittel wünsche. Grundsätzlich bin ich gegen diese ständige Überwachung . Ich möchte nicht permanent abgehört oder angeschaut werden. Ich will nicht, dass irgendwelche Leute wissen, wo ich bin und was ich tue und wofür ich mich interessiere. Durch die Digitalisierung sind schon genug meiner Daten irgendwo im Umlauf, nichtsdestotrotz würde ich manchmal gerne Situationen erneut abspielen. Manchmal um danach zu sagen „ Ich habe es doch gleich gesagt.“ oder „Ich hatte recht“. Aber auch im Bezug auf die Kinder wäre es manchmal durchaus sinnvoll einen Videobeweis zu rate zu ziehen, wenn ich gerade versuche einen Streit zu schlichten oder herauszufinden welche Flecken neuerdings unseren Teppich zieren und wer die Blaubeeren geplündert hat. Aber obwohl es sehr praktisch wäre, möchte ich dennoch lieber, dass meine Kinder ohne ständige Überwachung aufwachsen. So sammelt man Erfahrungen fürs Leben. Mal wird man zu unrecht beschuldigt, mal freigesprochen. Und wenn ich an meine Kindheit denke, bin ich ganz froh, dass meine Eltern uns nicht immer gesehen haben und auch nicht immer wussten, was wir gerade gemacht haben. Ich möchte auf ein gegenseitiges Vertrauen bauen und hoffe, dass in unserer Familie die richtigen Werte vermittelt werden. Ich versuche auch meine Sorgen etwas zu beherrschen, so dass sie mich nicht beherrschen. Mit einer großen Portion Gottvertrauen und ohne ständiges Tracking. Mein Wunsch für die Zukunft ist es, dass die Jungs mit den wichtigen Dingen zu uns kommen, oder andere Ansprechpersonen haben. Ich wünsche mir, dass keine ständige Kontrolle nötig ist, aber unsere Jungs wissen, dass wir immer da sind. Sie sollen frei und auch unbekümmert aufwachsen und nicht begleitet von permanenter Angst. Wie wir diesen Weg gehen wird sich Schritt für Schritt zeigen, aber ich hoffe, dass die Jungs irgendwann verstehen, dass wir aus Liebe so gehandelt haben. Sie sollen selbstbewusst und mündig werden und dabei gut auf sich achten. Es gibt definitiv auch hier viele Pros und Kontras und schneller als wir gucken können, bestimmen vermutlich unsere Kinder selbst, wie wir den Weg gehen. Denn dann lassen sie sich ohnehin nicht tracken oder veräppeln uns indem sie zum Beispiel den Tracker an einer Kuh befestigen. Vielleicht doch lieber der Videobeweis? Dann müsste der Kölner Keller ganz schön gut besetzt sein. Alleine bei meiner Stilldemenz würde ich dort mehrfach am Tag nachfragen, wie sich die ein oder andere Szene abgespielt hat oder wo das ein oder andere Teil nun abgeblieben ist.
Erstmal bleibe ich noch analog und zerbreche mir weiterhin den Kopf über die vielen Kleinigkeiten die in einem Mamakopf so vorgehen. Eine persönliche Assistentin wäre da schon ganz hilfreich. Aber zu den Arbeitsbedingungen und Zeiten möchte hier sowieso keiner anfangen ;-) Wäre das Mamasein ein Beruf würde die Berufsbeschreibung vermutlich irre lang werden. Unfassbar viele Kompetenzen wären äußerst praktisch, um gut zu performen. Eine abgeschlossene Ausbildung würde wahrscheinlich gut auf das Kommende vorbereiten. Aber in der Realität ist es eher ein Sprung in eiskaltes Wasser. Ich erinnere noch sehr die ersten Stunden mit unserem ersten Sohn, in denen ich alleine mit ihm im Zimmer war. Ich fühlte mich plötzlich maßlos überfordert. Was sollte ich jetzt tun? Wie funktioniert das alles mit dem Baby? Auf einmal habe ich Verantwortung für dieses kleine hilflose Wesen. Ich, die manchmal schon mit sich selbst überfordert ist. „Man wächst mit seinen Aufgaben“ diesen Satz höre ich oft und irgendwie passt er ganz gut zu meinem Leben. Mittlerweile bin ich Mama von drei wundervollen Söhnen und viele Aufgaben habe ich schon irgendwie gemeistert. Die einen besser, die anderen schlechter bzw. nicht ganz so elegant. Im Alltag ist oft ein schnelles Handeln von Nöten, da bleibt keine Zeit zum Nachdenken. Wenn die Nase von Knopf blutet, zaubert man schnell irgendwas saugstarkes her und während ich handel, denke ich nach, wie wir Herr dieser Lage werden. Mittlerweile sind wir sehr geübt im Umgang mit großen Mengen Blut, dies wäre vor einigen Jahren für mich noch undenkbar gewesen. Ich wandel auf einem schmalen Grat zwischen Gelassenheit und Hysterie ;-) Obwohl ich nach außen vermutlich die Gelassenheit etwas stärker auslebe. Innerlich brodelt es schon schneller und alle möglichen Szenarien bekommen Platz in meinem Gehirn. Irgendwie schaffe ich die einzelnen Tage und rückblickend bin ich manchmal selbst überrascht, was wir schon so geschafft haben. Vor dem Mamasein hatte ich Vorbilder für mich, Mamas die mich sehr inspiriert haben. Familien zu denen ich aufgeschaut habe und mir immer gewünscht habe auch einmal so eine Familie zu sein. Vielleicht bin ich irgendwann einmal auch ein Vorbild für andere, oder ein abschreckendes Beispiel.
Jedenfalls hatte ich viele Vorstellungen, wie es wohl als Mama ist. Ich habe Erfahrungen beim Babysitten gesammelt und fühlte mich an sich schon gut vorbereitet. Aber auf die Gefühlswelt war ich nicht vorbereitet. Ich war überfordert mit meinen Launen, die anfangs durch die Hormone schon sehr schwankend waren. Ich war überfordert mit der permanenten Verantwortung. Mir war neu, dass nun auch ein stückweit meine Sorglosigkeit weg ist und Angst ein stetiger, wenn auch unterschwelliger, Begleiter ist. Ich fühlte mich so oft als Versager oder Rabenmutter. Ich hatte häufig Gedanken, von denen ich überzeugt war, dass ich so nicht denken darf. Ist es nun anders? Vielleicht ein wenig. Ich bin gelassener geworden und kann einige Gefühle besser einordnen. Und ich habe gelernt, dass es nicht die „perfekte“ Mutter gibt. Ich versuche mich frei zu machen, von den Meinungen anderer, aber auch das gelingt nicht immer. Ich möchte Mut machen, Gefühle zuzulassen. Es ist okay, wenn Stillen für dich Stress bedeutet und du es lieber mal mit der Flasche probieren möchtest. Es ist okay, wenn das Kind bei dir im Bett liegt, aber auch wenn es im eigenen Zimmer schläft. Es ist in Ordnung sich auf den Abend zu freuen, wenn die Kinder endlich schlafen. Das hat nichts mit unserer Liebe zu den Kindern zu tun. Es fällt uns vermutlich nur aus Liebe zu den Kindern so schwer. Wären sie uns egal, würde uns vieles nicht so arg beschäftigen. Aber das tut es. Es sind unsere Kinder, denen wir das Beste wünschen, auch wenn wir uns selbst oft unzulänglich fühlen. Ich wiederhole mich, aber diese Liebe ist mir das wichtigste. Und mein Herz geht auf, wenn einer unserer Söhne plötzlich sagt: „Mama, ich hab dich ganz doll lieb.“ Nach drei Wochen Abwesenheit war es an der Zeit nach Hause zu fahren. Jeder mit anderen Erwartungen aber wir alle haben viele tolle Erlebnisse im Gepäck, an die wir gerne zurückdenken. Wir haben viel erlebt und viele Leute kennengelernt oder wieder getroffen. Eine Menge, die es nun auch ein stückweit zu verarbeiten gilt. Positiv und erfüllt fühle ich mich und mit neuer Energie für den Alltag. Ich bin gespannt, wie lange dieses Gefühl den Alltag überlebt.
Zuhause. Unser Eigenheim. Die eigenen Sachen. Die eigenen Regeln. Aber auch die eigene Hausarbeit. Angekommen nach einer langen Autofahrt bin ich persönlich immer etwas aufgeregt, ob irgendetwas gravierendes passiert ist. Eigentlich übertrieben, weil dann sicherlich unsere Nachbarn angerufen hätten und dennoch bin ich jedes einzelne Mal erleichtert, wenn alles gut ist. So saftig grün, wie uns unser Garten empfangen hat, gab es scheinbar genug Regen. Unser Knopf stürmte direkt nach hinten um zu schauen, wie die Sonnenblumen aussehen, die er mit Papa gesät hatte. Drinnen sind die Jungs direkt zu ihren Spielsachen gestürmt und haben ausgiebig gespielt. Ich habe kurz den Anblick des aufgeräumten Haus genossen, bevor das Auto ausgeladen wurde. Es wird wohl einige Tage dauern, bis wieder Ordnung herrscht, da Kerlchen gerade nicht so viel Geduld hat. Kerlchen kam auf meinem Arm rein und machte große Augen. Ob er sein Zuhause schon wieder erkennt? Während drei Wochen im Alltag meistens so dahin plätschern, sind sie im Urlaub prall gefüllt mit Veränderungen und Erlebnissen. Und Kerlchen? Der isst jetzt einiges und er bewegt sich fort. Das war vorm Urlaub noch nicht nennenswert, doch nun ist alles anders. Ein neuer Punkt erscheint auf meiner To-Do-Liste: Haus kerlchensicher machen! Unser Wohnzimmer muss grundlegend aufgeräumt werden. Es waren doch nur drei Wochen...aber der Radius der Erreichbarkeit hat sich massiv vergrößert. Schwupp, sitzt er auf der zweiten Treppenstufe. Und zack, hat er die Bücher aus dem Regal geräumt. Einmal umgedreht und der Couchtisch ist leer. Das Wort „Nein“ ist nun wieder in aller Munde, wenngleich der kleine Mann noch nicht wirklich darauf hört. Also erneut aufspringen und Besitztümer retten. Und die großen Brüder müssen auch neu dazu lernen. Türen schließen, alles hochlegen bzw. immer höher, Kleinteile aus dem Weg räumen etc. Ich habe diese Phase als sehr anstrengend in Erinnerung, weil man gar nichts schafft. Während man eine Sache aufräumt, werden drei Fächer ausgeräumt. Während man Wäsche zusammenlegt, wird sie direkt wieder aus dem Wäschekorb gerissen. Und genau jetzt braucht Kerlchen weniger Schlaf, obwohl ich eigentlich mehr Zeit ohne ihn bräuchte. Wann soll ich das alles schaffen? Wie setze ich meine Prioritäten? Im Urlaub kamen mir viele Ideen, was ich anders versuchen will. Sowohl im Haushalt als auch von der Einrichtung oder Deko her, doch die Umsetzung erweist sich als schwierig. Nun erstmal den Fokus auf die nahende Einschulung halten, denn die lässt sich nicht verschieben. Kerlchen wollte den ersten Abend direkt komplett wach bleiben und schon bekomme ich Panik, wann ich denn mal was ohne Kinder schaffen soll. Die Schultüte liegt halb fertig im Keller und der Ranzen steht als Erinnerung im Wohnzimmer und schreit förmlich danach, dass er mit beschrifteten Einzelteilen bestückt werden möchte. Und einige Verabredungen stehen auch noch auf dem Plan und darauf freue ich mich sehr. Irgendwie schaffen wir das wohl auch ein drittes mal mit krabbelndem Kleinkind. Toll finde ich, dass Kerlchen nun etwas selbstbestimmter ist. Er kann sich dorthin bewegen, wo er gerade hin möchte und er kann auch die Person zu der er möchte frei wählen. Obwohl ich gerade vermute, dass er gerade in einen neuen Schub kommt, da er so anhänglich ist und Papa wieder meidet, obwohl sie so viel Zeit im Urlaub gemeinsam verbracht haben. Und doch ist es süß, wenn er da so hinter mir her krabbelt. Mal sehen wann er läuft, so schnell, wie jetzt gerade alles geht. |
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Friederike -34- Archiv
October 2023
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