Und plötzlich kam sie, die Möglichkeit für Paarzeit. Welch Glück für uns, dass durch Corona die Hochzeit von Freunden um ein Jahr verschoben werden musste. Ich stille nicht mehr und wir sind irgendwie unabhängig, wenngleich sehr ungeübt in diesem Bereich. Also nahte der erste kinderlose Abend seit Krümels Geburt. Aufgeregt? Eindeutig! Etwas überfordert? Schon irgendwie. Die Vorbereitungen laufen anders. Die Schwiegereltern kommen vorbei und bespaßen die Kinder. Vollkommen aus der Übung zwängen wir uns in einen schicken Zwirn und versuchen auch den restlichen Körper vorzeigbar zu gestalten. Letzte Instruktionen und kurze Umarmungen, bei denen beinahe noch das blütenweiße Hemd als Waschlappen gedient hätte, und die Fahrt geht los. Die Autofahrt mit leerer Rückbank ist schon ein Genuss. Tagsüber waren wir auch schon alleine unterwegs, dennoch ist es wirklich etwas Besonderes, wenn die kinderfreie Zeit nur zum eigenen Vergnügen genutzt wird. Die Trauung auf der Streuobstwiese konnten wir genießen, ohne aufspringen zu müssen um einem Kind nachzujagen, und ohne zahlreicher Bestechungsversuche, um für Ruhe zu sorgen. In Zweisamkeit das Geschehen verfolgen, besonders wenn die anderen Gäste bis dato nahezu unbekannt sind. Dann durften wir ein Essen genießen, ohne weitere hungrige Mäuler zu füllen, ohne für Ordnung zu sorgen und rauszupicken, was dem Nachwuchs wohl munden würde. Mit einem Gefühl der Freiheit beobachteten wir die anderen Eltern in der Spielecke und beim abwechselnden Verschwinden um die Kinder ins Bett zu bringen. Zwischendurch doch ein nervöser Blick aufs Handy. Kann es wirklich sein, dass Zuhause noch kein Aufstand geprobt wird? Das darf ich wohl noch üben. Und dennoch genieße ich die Gespräche, lustigen Momente in der Fotobox und das Tanzen. Letzteres klappte tatsächlich noch recht gut, wenngleich die schmerzenden Füße etwas ignoriert werden mussten. (Kommt davon, wenn das Kleid zu lang und die Füße keine Highheels mehr gewöhnt sind) Tanzen ohne Babyphone oder Baby im Arm. Einfach nur mein Mann und ich. Fast wie früher nur viel Besonderer. Eine Auszeit von der wir nun etwas zehren werden und dennoch führt mein erster Gang im trautem Heim ins Kinderzimmer um kurz den schlafenden Kindern zu zu schauen.
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Autorin
Friederike -34- Archiv
October 2023
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