Unser Leben mit Kleinkind fühlt sich irgendwie fremdgesteuert an. Da lernt man über Jahre hinweg immer selbstständiger zu werden und plötzlich bestimmt so ein kleines Wesen das eigene Leben. Krümel ist gerne Chef oder "Tönich" (König). Er sagt, wer wo am Tisch sitzen soll, wo man beim Fußballspiel zu Stehen hat, wo man im Kinderzimmer sitzen soll und auch welches Auto bzw. welchen Zug man lenken darf. Kommt mein Mann nach Hause sagt er "Papa Zimmer - Mama Sofa" und beim ins Bett bringen "Papa raus - Mama Bett". Ja, der eigene Wille ist schon stark ausgeprägt und immer wieder kommen die Fragen auf: Was lassen wir durchgehen? Wann greifen wir ein? Wobei ich mich wiederum öfters frage: Was bringt es mir bzw. dem Kind? Warum sage ich überhaupt nein? Wo hat Krümel Freiheiten? Es gibt ein paar feste Regeln, die unumstößlich sind und viele, bei denen ich in manchen Situationen doch weich werde. Wichtig sind Gesundheit und Sicherheit. So gibt es keinen Weg, der am Zähneputzen vorbei führt und keine Diskussionen, wenn es um das Handgeben zur Straßenüberquerung geht. Manchmal stehe ich dann mit Krümel drei Ampelphasrn, bis er mir seine Hand gibt und wir die Straßenseite wechseln können. Zum Glück habe ich häufig Zeit. Ein Elend ist momentan das Anziehen um irgendwo hinzugehen oder dort wieder wegzugehen. Da rennt man entweder hinter dem Kind her oder braucht sehr viel Zeit und Geduld. Auch das Schlafen ist nicht mehr so einfach. Plötzlich bestimmt jemand anderes auf welcher Seite ich liege und wann ich aufstehe. (Besonders in der Schwangerschaft sehr lästig) Unser Krümel ist auch sehr ausdauernd, wenn es um seinen eigenen Willen geht und scheinbar sind meine Argumente häufig nicht sehr überzeugend. So bleibe ich wohl noch etwas fremdgesteuert und lasse mir sagen, welches Lied gesungen wird und wo ich zu sitzen habe. Bald bekommt der kleine Mann Konkurrenz und dann verändert sich sicherlich einiges ganz von selbst.
0 Comments
Leave a Reply. |
Autorin
Friederike -34- Archiv
October 2023
Kategorien
All
|