Bevor ich Kinder hatte, war meine Geduld so stark wie ein dickes Schiffstau. Nun ist das schon deutlich anders. Schlafmangel und andauernde Lärmkulisse sind nicht besonders förderlich für die eigene Geduld. Und Zeitmangel oder eigene Pläne helfen da auch nicht weiter. Ein Kind fordert schon echt viel Geduld ein. Besonders wenn man anstrebt annähernd konsequent zu erziehen. So stehe ich immer wieder an Straßen, da Krümel nicht an die Hand möchte zum Überqueren. Wir stehen im Hausflur, da Krümel partout nicht in den ersten Stock laufen möchte. Ist er bei seinem Protest einigermaßen leise (und Knopf auch) und ich habe keinen Zeitdruck, dann kann ich auch warten bis sich die Situation löst. Ist dies nicht der Fall, geht das Diskutieren los. Schon spannend wie gut ein Zweijähriger schon diskutieren kann. Und das gefühlt den ganzen Tag. Mein Geduldsfaden gleicht dann schon eher einem Faden als einem Tau. Fast täglich bete ich für Geduld und Liebe für meine Kinder und dennoch komme ich an meine Grenzen. Ich ertappe mich dann in einem Kreislauf aus "Wenn-dann-Sätzen". Pädagogisch wahrscheinlich nicht besonders wertvoll, aber irgendwie fehlt mir eine erzieherische Alternative. (Ideen dazu gerne an mich.:-) ) Hier und da gebe ich ja durchaus mal nach, aber teilweise neige ich zur Strenge. Besonders wenn ein oder beide Kinder heulen nagt es dann an meiner Geduld und dann bin ich dem anderen Kind auch mal ungerecht gegenüber. Und schon naht der Abend und die Bettzeit. Krümel liegt dort und wird mit einer Hand gekrault, während ich versuche den schreienden Knopf zu beruhigen. (Mein Geduldsfaden nur noch zart wie der Faden eines Spinnennetzes) Und dann kommen Proteste von Krümel. Ich fange an zu singen. Weniger um die Kinder zu beruhigen, als um selbst die Ruhe zu bewahren. Der Geduldsfaden wird immer dünner und droht zu reißen. Von Minute zu Minute sehe ich meinen "Feierabend" dahinschmelzen. Ich wünsche mir doch abends sehr ein paar ruhige Minuten, auch wenn diese durch Knopf drastisch reduziert werden. Bzw. Er mich dabei belagert. Ab und an platzt mir die Hutschnur dann doch und vermutlich wissen im Nu alle Nachbarn, dass bei mir die Nerven blank liegen. Mein Ziel ist es nun meine "Wenn-dann-Sätze" zu reduzieren und noch mehr Geduld an den Tag zu legen.
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Friederike -34- Archiv
October 2023
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