Wie versprochen folgt nun mein erster Gastbeitrag, über den ich mich sehr freue. Ich hoffe euch gefällt der Einblick in die Welt eines Mädelspapas genauso gut wir mir. Ganz unten ist der Button, damit ihr auch seinen Blog besuchen könnt ;-)
Feierabend. Ich schließe die Wohnungstür auf. Zwei bildhübsche Kinder kommen mir freudestrahlend und „Papa, Papa“ rufend entgegen, meine umwerfend gut aussehende Frau begrüßt mich liebkosend mit den Worten „schön, dass du wieder da bist“.... CUT! Diese Szene ist wahrscheinlich der Traum vieler Väter. Aber sieht so die Realität eines 32jährigen Familienvaters mit zwei Töchtern (2 und 6 Wochen) aus? Hier ist meine kleine Geschichte: Als vor 8 Jahren aus Flirts und „Beschnuppern“ eine Beziehung wurde, waren wir uns sicher: eines Tages wollen wir Kinder haben. Und die Betonung liegt auf KindER. Wir sind selbst keine Einzelkinder und wissen die Vorzüge des Geschwisterdaseins nach wie vor zu schätzen. Nach unserer Hochzeit zogen wir nach Hamburg, wo wir auch Krümelmama und ihren Mann kennenlernten. Wir erfreuten uns an den Möglichkeiten der norddeutschen Metropole und genossen unsere Freiheiten als DINKYs (double income no kids yet): Reisen in exotische Länder, entspannte Abende mit Couchsurfern unseres Gästezimmers, Kinoabende, usw.. Mit der Geburt unserer ersten Tochter änderte sich einiges. Ab sofort mussten alle Gedanken, Pläne, Ideen 3x abgewogen werden. Hinzu kamen ein Umzug nach Süddeutschland und ein Jobwechsel. Neues Umfeld, neues Familienleben, rücke vor bis auf Los. Nach einem arbeitsfreien Umzugsmonat stieg ich wieder Vollzeit ins Berufsleben ein. Kind und Kegel fanden schnell Anschluss an die örtlichen Mama- und Kindertreffen, was mir die beruhigende Gewissheit gab, dass Ihnen zu Hause nicht die Decke auf den Kopf fiel. Ich sah zu, dass ich früh ins Büro kam und früh wieder nach Hause kam. Kurz bevor sich der Familienalltag etablieren konnte, nahm ich neun Monate nach der Geburt 10 Wochen Elternzeit. Mein Wunsch: den Freiraum mit krassen Erlebnissen zu füllen und unserer Beziehungen durch unvergessliche Momente einen ganz eigenen Fingerabdruck zu geben. Außerdem: soweit in den Osten reisen, bis wir im Westen wieder rauskommen (mehr hierzu auf meinem Blog). Mit anderen Worten: meine Freiheitsliebe und Abenteuerlust nicht zu unterdrücken, sondern einzubringen, um den Familienzusammenhalt zu fördern. Dass ich eine Frau an meiner Seite habe, die derart waghalsige Pläne mitgeht und mir vollends vertraut, kann ich wohl als eines der größten Geschenke überhaupt deklarieren. Manchmal frage ich mich, ob ich routinefeindlich bin. Wenn ich dann aber weiter denke, merke ich, dass auch ich meine Basics und Konstanten brauche. Den täglichen Abstand zur Familie durch die Arbeitszeit zum Beispiel. Ich betrachte sie nicht als notwendiges Übel, sondern als Raum, in dem ich mich fachlich weiterentwickeln und mir die Zähne an außerfamiliären Themen ausbeißen kann. Oder die Treffen mit Freunden. Sie haben sich zwar auf ein Minimum dezimiert, sind aber dadurch umso wertvoller geworden. Was mir fehlt: Zeit mit meiner Frau, denn die romantischen Zweisamkeitsstunden mit ihr kann ich ungefähr mit einem Finger abzählen. Und außerdem Zeit für mich. Der ein oder andere mag sich jetzt fragen: „Häääh, bei fast 40 Stunden die Woche außer Haus?“ Natürlich bin ich dankbar für meine ruhigen Minuten in der Mittagspause oder auf der Pendelstrecke. Aber so richtig abzutauchen in persönlich Qualitätszeit? Ein rares Gut. Umso mehr gilt das natürlich für meine Frau. Durch die Geburt unserer zweiten Tochter im September 19 hat sich für mich gefühlt nur geringfügig etwas verändert. Ich gebe zu: auch das hat Fragezeichenpotenzial. Aber das liegt vor allem daran, dass ich (jetzt noch) nicht der erste Bezugspunkt für unsere Jüngste bin, was dazu führt, dass ich tagsüber nicht viel an sie denke. Für eine Mutter vermutlich völlig unverständlich. Nichts desto trotz kommt es mir nicht so vor, dass wir weniger Schlaf hätten, mehr an unsere Nervengrenzen kämen oder sich unsere Ehe in einer Abwärtsspirale befindet. Ich bin gespannt, wie es in einigen Monaten ist, wenn mich die Kleine mehr wahrnimmt. Das war jedenfalls ein kleiner Einblick ins noch recht junge Familienpapaleben. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Phasen und Entwicklungsabschnitte, wohlwissend, dass es nicht nur glänzende „Papa, Papa“-Szenen gibt. Aber die wären mir eh zu langweilig. Und man wächst ja bekanntlich mit seinen Herausforderungen.
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Friederike -34- Archiv
October 2023
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